Pressemitteilung
Am 30. April endet die Berliner Kältehilfesaison 2021/22.
In den vergangenen Monaten stellten soziale Träger und kirchliche Organisationen der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege (LIGA Berlin) in Kooperation mit den Bezirken im Durchschnitt täglich 1.019 Plätze zur Übernachtung für obdachlose Menschen zur Verfügung. 84 Prozent dieser Plätze waren durchschnittlich belegt. An besonders kalten Tagen reichten die Plätze in machen Notunterkünften kaum aus.
Mindestens 2.000 Menschen sind in Berlin obdachlos. Das ergab die erste Straßenzählung im Januar 2020. Die Zahl der Menschen, die auf der Straße leben, wird jedoch weitaus höher geschätzt.
Insgesamt haben rund 50.000 Menschen in Berlin keine eigene Wohnung und müssen in Not- und Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden. Dazu gehören neben obdachlosen Menschen auch die, die ihre Wohnung verloren haben und in Wohnheimen leben, sowie Menschen in Unterkünften für Geflüchtete.
Dazu Dr. Gabriele Schlimper, Geschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin und Federführung der LIGA Berlin: „Wir begrüßen das Ziel des Berliner Senats, die Obdachlosigkeit in Berlin bis 2030 abzuschaffen, sowie das Vorhaben, mehr preiswerten Wohnraum zu bauen. Trotz dieser Bemühungen müssen wir aber realistischerweise davon ausgehen, dass wir weiterhin Menschen in Not- und Gemeinschaftsunterkünften unterbringen müssen. Dort brauchen wir dringend bessere Bedingungen, die Ruhe und einen besseren Schutz der Privatsphäre garantieren. Und wir brauchen eine soziale Beratung vor Ort, die Wege aus der Obdachlosigkeit aufzeigt.“