Die derzeitigen Abrechnungsmodelle der Krankenkassen in der häuslichen Krankenpflege sind aus Sicht der LIGA Berlin uneinheitlich, intransparent und in hohem Maße unfair. So werden pflegerische Leistungen bspw. pauschal vergütet, ohne den tatsächlichen Zeitaufwand zu berücksichtigen. Auch wird bei mehreren, ärztlich verordneten Leistungen ausschließlich die hochwertigste von den Krankenkassen
erstattet. Die Thematik lässt sich an folgendem Beispiel illustrieren: Ein Pflegedienst misst den Blutzuckerwert und legt dem Patienten zudem Kompressionsstrümpfe an. Beide Behandlungspflegeleistungen sind jeweils der sogenannten Leistungsgruppe 2 zugeordnet. Der Pflegedienst erhält dafür von der Kasse lediglich 14,33 Euro, unabhängig davon, ob eine, zwei oder mehr Leistungen einer Leistungsgruppe erbracht werden. Diese Abrechnungslogik führt dazu, dass Pflegedienste, die überwiegend Patienten mit anspruchsvollen Behandlungen annehmen, deutlich schlechter finanziert werden. Um diesem Umstand entgegen zu wirken, fordert die LIGA Berlin zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai 2019 ein leistungsgerechtes und einheitliches Vergütungssystem in der häuslichen Krankenpflege.