Hierzu bezieht Andrea Asch, Vorständin der Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und Federführerin der LIGA Berlin, Stellung:
„Die Unsicherheiten sind mit dem vorgelegten Entwurf des Nachtragshaushalts leider nicht beendet. Soziale Angebote müssen aber sicher und verlässlich sein. Das heißt, sie müssen sicher und verlässlich finanziert werden. Wir brauchen nachhaltige Lösungen für die Finanzierung der sozialen Infrastruktur in Berlin. In einem ersten Schritt müssen deshalb unsere Forderungen zur Reform der prekären Zuwendungsfinanzierung
endlich umgesetzt werden. Wir brauchen Sicherheit durch mehrjährige Zuwendungsbewilligungen, die Anerkennung aller gültigen Tarife und eine verbindliche und pauschalierte Anerkennung von Verwaltungsgemeinkosten. Es ist zudem Zeit, vom irreführenden Label der sogenannten freiwilligen Leistung wegzukommen, wenn es um den Status von sozialen Angeboten in unserer Stadt
geht.“
Oliver Bürgel, Geschäftsführer des AWO Landesverbands Berlin und ab Januar 2025 Federführer der LIGA Berlin, blickt ebenfalls mit Sorge auf die aktuelle Situation:
„Wir appellieren an die politisch Verantwortlichen in Berlin, nicht einzig und allein den Haushalt der Sozialverwaltung als relevant für das soziale Fortkommen Berlins anzusehen. Auch die Ressorts Gesundheit, Bildung, Jugend und Justiz gehören untrennbar dazu. In der Summe sehen sich die Mitarbeitenden im sozialen Bereich mit massiven Kürzungen konfrontiert. Fehlende Transparenz bei den Kürzungen, unklare Strukturen und irrwitzig kurze Antrags- und Bewilligungszeiträume – das alles geht zulasten der Mitarbeitenden freier Träger. Wir brauchen dringend nachhaltige Planungssicherheit. Es reicht nicht aus, vorläufige, befristete Bescheide zu verschicken. Zudem muss die Bewilligung der Zuwendungen so schnell wie möglich passieren. Zukünftig müssen alle relevanten Ressorts und Verbände für eine gemeinsame, strategische Planung zusammengebracht werden. Die Initiative dazu wäre Aufgabe des Regierenden Bürgermeisters.“